Mit Video: Alarmierung der Feuerwehr Ruhpolding
Alarmierung der Feuerwehr Ruhpolding.
Wie funktioniert das?
Bei der Freiwilligen Feuerwehr Ruhpolding handelt es sich um eine ehrenamtliche Rettungsorganisation, sodass im Einsatzfall die Kameradinnen und Kameraden erst zum Gerätehaus alarmiert werden müssen.
Hierfür gibt es verschieden Möglichkeiten. Eine mittlerweile überholte Technik ist die Alarmierung über die am Feuerwehrhaus befindliche Sirene. Bei der Feuerwehr Ruhpolding kommt diese Technik jedoch nur noch ergänzend zum Einsatz, wenn sich zum Beispiel Personen in Gefahr befinden. Eine weitere Möglichkeit ist die Alarmierung über das Smartphone. Diese Technik wird derzeit ebenfalls nur ergänzend genutzt, da diese Art der Alarmierung bei Ausfall von Mobilfunkmasten oder schlechtem Mobilfunknetz nicht so effektiv und sicher ist wie ein Funkmeldeempfänger-Alarm.
Die bekannteste, effektivste und bisher zuverlässigste Variante ist die Alarmierung über Funkmeldeempfänger. Hierbei handelt es sich um einen kleinen, am Gürtel tragbaren Empfänger, der über die Leitstelle ausgelöst werden kann. Diesen hat jede/r einsatzbereite aktive Feuerwehrfrau/-mann rund um die Uhr bei sich. Für die Funkmeldeempfänger hat jede Feuerwehr sogenannte Schleifen (ähnlich einer Telefonnummer), mit denen sie programmiert und dann einzeln alarmiert werden können. Die Feuerwehr Ruhpolding verfügt über drei Schleifen. Eine für die Gruppenführer, sowie zwei für die Mannschaft, wovon eine für kleinere und die andere für größere Einsatzlagen genutzt werden.
Geht nun ein Notruf in der Integrierten Leitstelle Traunstein ein, sammelt diese alle nötigen Informationen und versucht, sich ein möglichst genaues Bild von der Einsatzsituation zu machen, damit die richtigen Komponenten alarmiert werden können. Das Computersystem wertet die eingegebenen Informationen aus und schlägt dem Disponenten die benötigten Ressourcen (Personal, Fahrzeuge, Material) vor. Dieser alarmiert im Anschluss die Einsatzkräfte und löst die entsprechenden Funkmeldeempfänger sowie bei Bedarf auch die Sirene aus.
Schlagen die Funkmeldeempfänger Alarm, ist höchste Eile geboten. Zum einen da es um Menschenleben, Tierleben oder Umweltschäden gehen kann. Zum anderen, weil es in Bayern gesetzlich vorgeschrieben ist, dass die Feuerwehr innerhalb von 10 Minuten nach der Meldung am Einsatzort angekommen sein muss. Egal zu welcher Tages- oder Nachtzeit, ob zu Hause, in der Arbeit, beim Einkaufen oder bei sonstigen Aktivitäten gilt es jetzt, alles stehen und liegen zu lassen und zum Feuerwehrgerätehaus zu fahren. Da hier auch die zulässige Höchstgeschwindigkeit im Straßenverkehr überschritten werden darf, nutzen viele einen Dachaufsetzer für ihren PKW mit der Aufschrift „Feuerwehr im Einsatz“, um auf die Dringlichkeit hinzuweisen.
Am Gerätehaus angekommen wird schnellstmöglich die Einsatzkleidung angezogen, die Fahrzeuge besetzt und zum Einsatz ausgerückt.