50 Jahre Jugendfeuerwehr Ruhpolding

23.07.2021

Am 21. Juni 1971 wurde die Jugendfeuerwehr Ruhpolding, als erste Jugendfeuerwehr im Landkreis Traunstein, von Heribert Hofherr gegründet, welcher als erster Jugendwart die Leitung der Jugendgruppe übernahm.

Schon bald bildete sich, aus den Mitgliedern der Kolpingjugend- und Pfadfindergruppe, die erste Löschgruppe mit einer Zahl von 16 Jugendlichen im Dienst. Bereits im November des Gründungsjahres wurde durch neun Jugendliche das erste Jugendleistungsabzeichen abgelegt.

Heribert Hofherr wurde in seiner Arbeit durch Christoph Wörnle sen. unterstützt, welcher zunächst als stellvertretender Jugendwart fungierte. Mit viel Engagement und Erfahrung bildete Hofherr den ersten Nachwuchs für die Freiwillige Feuerwehr Ruhpolding aus.
Am 23.09.1989 fand der 4. Kreisjugendfeuerwehrtag der Feuerwehren im Landkreis Traunstein statt, wobei Ruhpolding als Ausrichter und zugleich Austragungsort ausgewählt wurde. Mit einem kleinen Wettbewerb wurde sich freundschaftlich unter den teilnehmenden Jungendfeuerwehren gemessen.
Diese Veranstaltung war mit Sicherheit einer der Höhepunkte in der Geschichte der Jugendfeuerwehr Ruhpolding.

Christoph Wörnle sen. übernahm 1992 offiziell das Amt des 1. Jugendwarts. In dieser Zeit wurden durch ihn bereits viele Ausbildungsunterlagen für die Jugendlichen gefertigt, um den Jugendlichen ein fundiertes Grundwissen im regulären Ausbildungsbetrieb und als Vorbereitung für das Jugendleistungsabzeichen zu vermitteln. In Zeiten von Schreibmaschinen stellte das Erstellen des Ausbildungsleitfadens eine wahre Herausforderung dar.
Viele Feuerwehrkameraden, welche auch noch im aktiven Dienst sind, haben unter der Federführung von Christoph Wörnle sen. in der Jugendfeuerwehr begonnen. Durch die gute Ausbildung von Wörnle wurden im Jugendalter wichtige Grundlagen geschaffen, die es mit ermöglichten, dass einige ehemalige Jugendfeuerwehrmitglieder jetzt in der Freiwilligen Feuerwehr Ruhpolding im Führungsbereich tätig sind.

 

Bis zum Jahre 2000 führte Christoph Wörnle sen. das Amt des 1. Jugendwartes, ehe er es am 07.01.2000 in die Hände seines Sohnes Christoph Wörnle jun. legte.

Wörnle jun. trug neben dem laufenden Ausbildungsbetrieb mit vielen Übungen auch zur Mitgliedergewinnung bei.

So organisierte er im Rahmen des Ruhpoldinger Ferienprogramms einen „Tag bei der Feuerwehr“ und brachte sich somit aktiv in die Jugendarbeit im Dorf ein. Zudem wurde jährlich für die Kindergärten und 3. Klassen der Schulen ein Informationstag abgehalten. Das Ziel dieser Veranstaltungen war es unter anderem, die Kinder über das richtige Verhalten im Brandfall und über das richtige Absetzen eines Notrufes zu informieren.

Auch heute werden jährlich Informationsveranstaltungen für die Kindergärten und 3. Klassen der Grundschule Ruhpolding abgehalten, wodurch bereits einige Mitglieder in der Jugendfeuerwehr gewonnen werden konnten.

Im Jahre 2008 wurde Franz Gstatter die Jugendfeuerwehr übergeben, welcher die Jugendlichen mit viel Erfahrung bestmöglich auf den aktiven Dienst vorbereitete.
Unter der Federführung von Franz Gstatter wurde, im Rahmen des 40-jährigen Jubiläums der Jugendfeuerwehr Ruhpolding, ein Berufsjugendfeuerwehrtag organisiert, welcher am 05. und 06. Oktober 2012 zusammen mit der Jugendgruppe der Nachbarfeuerwehr Eisenärzt stattfand. Innerhalb von 24 Stunden konnten die Jugendlichen in den Alltag eines Berufsfeuerwehrdienstleistenden schnuppern, indem verschiedene kleinere und größere Einsätze abgearbeitet werden mussten. Der Tag war ein voller Erfolg und die Mitglieder der Jugendfeuerwehr begeistert, sodass der Berufsjugendfeuerwehrtag bis heute im Zwei-Jahres-Rhythmus durchgeführt wird.

Franz Gstatter war bis zum Jahre 2018 als 1. Jugendwart tätig, bis er das Amt an David Maier übergab. Durch ihn wurde unter anderem die „Aktion Christbaum“ ins Leben gerufen und ein Ausflug in die Integrierte Leitstelle (ILS) organisiert, um den Jugendlichen einen Einblick in den Aufgabenbereich, die Zuständigkeit und der Arbeit der Disponenten zu geben. Mithilfe der Jugendausbilder, wurden durch ihn auch viele Einsatzübungen organisiert, um den Jugendlichen einen möglichst realitätsgetreuen Einblick in die Einsatzabläufe zu geben. Für die Jugendlichen unvergesslich waren hier beispielsweise die Übungen am Hochfelln oder im Gebiet der Schwarzachenalm.

Ein besonderes Highlight der Jugendfeuerwehr Ruhpolding war die Übergabe des eigenen Jugendfeuerwehrfahrzeuges „Florian Ruhpolding 21/1“ im Jahre 2019.
Das bei der Feuerwehr Ruhpolding bereits ausgediente Tanklöschfahrzeug wurde durch Michael Mayer sen. zurückerworben, generalüberholt und steht nun der Jugendfeuerwehr Ruhpolding bereits seit 2019 als eigenes Fahrzeug zur Verfügung. Die Bereitstellung des Fahrzeuges ist nicht selbstverständlich und stellt eine wichtige Stütze in der Jugendausbildung dar. Ein besonderer Dank gilt hierbei Michael Mayer sen. für das Engagement.

Seit Anfang des Jahres 2021 ist Bernhard Plenk als 1. Jugendwart der Freiwilligen Feuerwehr tätig.
Nur durch gezielte Anwerbung, Schulung und Ausbildung von Nachwuchskräften ist es möglich, den Leistungsstandard einer Freiwilligen Feuerwehr zu erhalten und nachhaltig zu sichern. Die Ausbildung für das erforderliche Wissen eines aktiven Feuerwehrmitglieds, vom Brandverhalten verschiedener Stoffe, über den Umgang mit modernen, technischen Geräten bis zum richtigen Löschgruppenaufbau, ist sehr umfangreich und bedarf regelmäßiger Übung.

Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Jugendfeuerwehr Ruhpolding findet am Samstag den 24.07.2021 im Zentrum Ruhpoldings eine Feierlichkeit statt.
Unter dem Motto „wir fahren Rot“ wird der Kreisfeuerwehrverband Traunstein mit einem Oldtimer-Feuerwehrauto und Messestand vor Ort sein. Die Feuerwehr Ruhpolding bietet Fahrten mit der Drehleiter, oder mit dem Feuerwehrauto an. Zudem findet um 11:00 Uhr eine Showübung statt, welche durch die Jugendfeuerwehr Ruhpolding durchgeführt wird.
Für das leibliche Wohl ist gesorgt.